Realitätsfernen Gesetzesvorhaben die Stirn bieten

Exkursion in die Grundzüge der Waldwirtschaft

Nicht immer im Fokus, was die wirtschaftliche Bedeutung im Kreis Warendorf anbelangt, jedoch von Jedermann für selbstverständlich hingenommen als wesentlicher landschaftsprägender Naherholungsfaktor. Gerade der Laubmischwaldspaziergang bietet für viele Bürgerinnen und Bürger nicht nur einen hohen Reiz, sondern ist das Ergebnis generationenübergreifender sachkundiger Hege und Pflege der Waldbauern, die mit der Erziehung wertholzhaltiger Bestände ihren Lohn erzielen. Bei den Grafen von Schall-Riaucour von Haus Vorhelm sind dies die Eichen und weitere Edellaubhölzer wie Ahorn und Buche. So führten Wilderich Graf von Schall-Riaucour und Oberförster Boris Schnitker die Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion und Landrat Dr. Olaf Gericke auf einer Exkursion in die Grundzüge der Waldwirtschaft ein.
Ein Informationsgang, an dem auch der Vorsitzende des Kreiswaldbauernverbandes, Georg Graf von Spee, und der Ahlener Bürgermeisterkandidat Dr. Alexander Berger im Ahlener Stadtteil Vorhelm gerne teilnahmen. Wieviel Mühe es macht, durchschnittlich 4 Festmeter Eichenholz im Wert von rund 700 €  nach über 120 Jahren zu « ernten », zeigen folgende Zahlen : Rund 10.000 € müssen für 60.000 Jungtriebe auf einem Hektar investiert werden, damit man nach Generationen 1 von 1000 ursprünglich gepflanzten Eichen ins Erwachsenenalter bekommt. In der Folgezeit werden gezielt Begleitbäume wie Ahorn oder Buche gepflanzt, die durch ihre Schattenwuchskraft dem Eichenstamm zu einem geraden astfreien Wuchs verhelfen. « Wir und meine Kinder leben davon », erklärt Graf von Schall-Riaucour, doch das von der Landesregierung verfolgte Totholzschlagverbot im Forstgesetz NRW gehe an die Lebensgrundlage der Waldbauern. Es führe mittelfristig zu erhöhtem Schädlingsbefall, führe zu Erlösausfällen und die Frage der Haftung für herabfallendes Totholz auf Wanderer und Jogger sei nicht geklärt und könne fatale Folgen haben. « Ein Unding », findet auch Fraktionsvorsitzender Guido Gutsche. « Hier will der grüne Umweltminister Remmel, der dem Gespräch mit den Forstfachleuten aus dem Weg geht, bewußt grüne Romantikideologie durchsetzen auf dem Rücken jahrzehntelanger harter Arbeit der Waldbauern und auch zum Nachteil der den Wald genießenden Bevölkerung. » Wie in der übrigen Wirtschaft auch, gelte es, realitätsfernen Gesetzesvorhaben auch im Umweltbereich die Stirn zu bieten, bevor Schäden eintreten.