Ennigerloh / Ostenfelde /Westkirchen / Enniger (gl). Die Grundschulen in allen drei Ortsteilen sollen dauerhaft und bedingungslos erhalten bleiben. Das will die CDU-Ratsfraktion Ennigerloh im Zuge der Haushaltsplanberatungen in diesem Jahr beantragen.
Die Fraktion wendet sich damit gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung im Entwurf des Haushaltssicherungskonzepts. Darin heißt es, die Grundschulen in Ostenfelde, Westkirchen und Enniger seien zum Schuljahr 2023/2024 zu schließen. Der Vorschlag steht unter den Vorbehalten einer nachhaltig schlechten Haushaltslage und weiterhin rückläufigen Schülerzahlen.
„Allein die Aussage wiegt schwer“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Georg Aufderheide gestern auf Anfrage. „Jeder Bauwillige wird sich noch einmal überlegen, sich in einem der Ortsteile anzusiedeln, wenn es dort nicht einmal eine Grundschule gibt. Und dann ist die Frage, ob er sich nicht gleich für eine Nachbarstadt entscheidet.“
Die Schließung der Schulen würde aber nicht nur junge Familien betreffen, betont der Fraktionsvorsitzende. „Die gesamte dörfliche Infrastruktur steht auf dem Spiel. Ohne junge Familien gibt es keinen Nachwuchs für Kindergärten, Sportvereine oder Feuerwehr. Die Lebensmittelversorger werden eine geringere Kaufkraft bemerken.“
Der Stadt Ennigerloh könnten im erheblichen Umfang Bewohner verloren gehen, gleichzeitig könnten die Gebühren und Grundsteuern für die verbleibenden Bewohner schneller ansteigen. „Die Kosten für die Unterhaltung der Straßen und Kanalnetze bleiben gleich.“ Die Turnhallen dienten nicht mehr dem Schulsport, sondern fielen in den freiwilligen Bereich. „Das könnte höhere Belastungen für die Vereine der Ortsteile oder im Rahmen der Haushaltssicherung sogar die Schließung der Turnhallen bedeuten.“
Daher ist laut CDU mit schulträgerorganisatorischen Maßnahmen sicherzustellen, dass der Erhalt der Primarschulen in den Ortsteilen dauerhaft gesichert bleibe. Ein Finanzierungsmodell will die Fraktion ebenfalls im Zuge der Haushaltsplanberatungen vorstellen. „Die Kosten, die durch die Schließung der Grundschulen in den Ortsteilen eingespart werden könnten, zieht der Bürgermeister zur Haushaltskonsolidierung heran“, erklärt Georg Aufderheide. „Aber welches Signal senden wir denn damit aus?“
Die Kinder, über die man rede, wenn es um die Einschulungszahlen des Jahres 2023/2024 gehe, seien noch gar nicht geboren.