Mobilität im ländlichen Raum

Wie kann bei kontinuierlich zurückgehenden Schülerzahlen und erhöhten Beförderungskosten aufgrund flexiblerer Schulschlusszeiten an den heutigen Ganztagsschulen das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr nicht nur aufrecht erhalten, sondern sogar noch ausgebaut werden ? Denn ein Hauptteil des Buslinienverkehrs im ländlichen Raum hängt heutzutage am Tropf der Kostenerstattungen für Schülertransporte. Diesen und anderen Fragen, vor allen Dingen aber den konkreten Lösungen dieses Problems stellte sich die CDU-Kreistagsfraktion mit ihren Verkehrsfachleuten im Nachbarkreis Coesfeld in der Stadt Olfen. Denn Olfen ist Versuchsort im Projekt « Bewegtes Land » und dessen Bürgermeister Josef Himmelmann mittlerweile weit über seinen Nachbarkreis als Wegbereiter zeitgemäßer zukunftsträchtiger Lösungen für Erhalt und Ausbau öffentlicher Nahmobilität bekannt.
Rudolf Luster-Haggeney, Henrich Berghoff, Hannelore Dufhues, Paul Tegelkämper, Norbert Heringloh-Poll, Josef Schmedding, Heinz Budde, Guido GutscheRudolf Luster-Haggeney, Henrich Berghoff, Hannelore Dufhues, Paul Tegelkämper, Norbert Heringloh-Poll, Josef Schmedding, Heinz Budde, Guido Gutsche
« Im Bereich Mobilität im ländlichen Raum müssen wir angesichts der anstehenden Herausforderungen, schon wegen der prognostizierten Einnahmerückgänge, neue Wege gehen », begründet Guido Gutsche, Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, den Besuch im Olfener Rathaus, « denn wir wollen neben der Erprobung neuer Finanzierungsmodelle für unsere Bürgerinnen und Bürger, aber auch unsere Unternehmen vor Ort, die auf eine gute Mitarbeitererreichbarkeit angewiesen sind, eine spürbare Verbesserung der ÖPNV-Vernetzung und mehr Flexibilität erreichen. »
Das in Olfen in der Erprobung befindliche Modell der nachfrageorientierten Mobilität ist ein Paradigmenwechsel. Musste sich früher der Bürger nach festen Busabfahrtszeiten richten mit dann oft leeren Bussen, ersetzen jetzt zunehmend Bürger- und Taxibusse bei einstündiger Voranmeldung diese Funktion und holen die Bürger sogar vor der Haustür ab. Gesteuert wird dies über eine Zentrale, die die Infos an eine Verkehrsleitapp aufs Tablett des Busfahrers weiterleitet und zugleich optimale Touren zusammenstellt. Fazit : Volle Fahrzeuge, weniger Leerkilometer, weniger Kosten, mehr und zufriedene Fahrgäste. Auch den Unterschiedlichen Schlusszeiten der Schulen wird man jetzt mit 2 statt 4 Bussen bei zugleich mehr Abfahrten gerecht, weil auch die Schulplanung mit einbezogen wird. Wlan in den Fahrzeugen und ein permanent kreisender Stadtbus mit geringem Standardpreis runden das Ortsangebot ab. Dazu Josef Schmedding, CDU-Sprecher im Ausschuss für Wirtschaft, Umwelt und Planung : »Diese Ideen wollen wir auch in die Fortschreibung des Nahverkehrsplans für unseren Kreis einfließen lassen. Neben einer besseren Vernetzung der ortsverbindenden und überörtlichen öffentlichen Verkehrsangebote. » Die CDU-Fraktion hat zudem beantragt, die anstehende Bürgerbefragung um eine Unternehmer/Arbeitnehmer-Befragung zu ÖPNV-Notwendigkeiten zu ergänzen.