Sendker MdB zur L 792

 Interview mit Reinhold Sendker MdB durch die Glocke zur L 792

„Die Glocke“:
Der Ausbau der L 7 92 zwischen Oelde und Ennigerloh beschäftigt die Entscheidungsträger seit Jahrzehnten. Nun haben die Arbeiten an der Bahnunterführung begonnen.
Warum hat es bis jetzt gedauert?

Sendker:
Bei einem früher niedrigen Verkehrsaufkommen erhielt dieses Ausbauprojekt im
ehemaligen Integrierten Gesamtverkehrsplan für NRW für alle vorgesehenen Ausbauabschnitte sogenannte negative Nutzen-Kosten-Koeffizienten (NKV). In Land und Bund haben grundsätzlich nur Verkehrsprojekte mit einem NKV gleich oder größer 1 eine realistische Ausbauchance. Das Straßenbauprojekt zwischen Ennigerloh und Oelde hatte Minuswerte. Nun hat die Landesregierung für ein Umbau- und Ausbauprogramm für Maßnahmen unterhalb einer Grenze von drei Millionen Euro gesorgt. Dafür steht Geld vom Land zur Verfügung, das über die Regionalräte vergeben wird.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Regionalrat, Guido Gutsche, hat mit dafür gesorgt, dass der Westabschnitt auf Rang vier vorgerückt ist, der sehr bald ausgebaut werden könnte. Für mich ist das eine sensationelle Entwicklung, und ich freue mich, dass durch eine Straßenverbreiterung auf acht Meter die Verkehrssicherheit deutlich erhöht wird.
„Die Glocke“:
Vorerst wird die Sicherheit aber nicht erhöht. Durch die Vertiefung der Bahnunterführung wird künftig auch Schwerlastverkehr über die kurvige L792 rollen, die dann noch nicht ausgebaut sein wird.

Sendker:
Zunächst noch nicht. Man muss aber die Abschnitte einzeln betrachten. Beim Bahnunterführungsbauwerk beispielsweise werden die vorhandenen schmalen Gehwege entfernt, sodass sich Lkw künftig sichere begegnen können. Die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer wird durch eine Anforderungsampel gewährleistet.
Bedeutet: Der Verkehrsfluss wird gestoppt.
„Die Glocke“:
Derzeit wird die Unterführung vertieft, der Westabschnitt (Oelde) ist in Planung, der Baubeginn für den Ostabschnitt (Ennigerloh) noch offen – das bedeutet im schlimmsten Fall eine jahrelange Baustelle. Warum baut man die L 7 92 nicht komplett aus?

Sendker:
Unser Ziel ist es natürlich, den Westabschnitt zusammen mit dem Ostabschnitt im Rahmen einer „Landesbaumaßnahme“ zu verwirklichen. Also dann nicht mehr nach dem „Um- und Ausbauprogramm des Landes“. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Daran arbeiten wir auf allen politischen Ebenen.
Teil 2 folgt.


Quelle: Text und Foto „Die Glocke“